Peter Alexander Hackmair.
Peter Alexander Hackmair hat mit seinen knapp 30 Jahren schon einiges erlebt. Er galt als eines der größten Talente im heimischen Fußball, musste seine Karriere jedoch verletzungsbedingt frühzeitig beenden. Heute schreibt er Bücher, analysiert Fußballspiele im ORF, hält Vorträge und betreibt einen Blog. Ein Gespräch über grenzenloses Reisen und die Frage, wie weit freie Meinungsäußerung gehen darf.
Peter, fangen wir mit einer simplen, aber vielleicht nicht ganz einfach zu beantwortenden Frage an: Warum Schreiben?
Als Selbsttherapie. In meinen Büchern habe ich all die Erfahrungen verarbeitet, die ich während meiner Profi-Karriere erleben durfte. Ich habe mit 16 Jahren schon recht viel Geld verdient. Dann kamen zahlreiche Rückschläge in Form von Verletzungen, das musste ich erst einmal verdauen. Da ich während meiner Schulzeit Rhetorik-Seminare belegt und mich für Sprache interessiert habe, war es naheliegend, zu schreiben. Ich habe durch das Schreiben auch einfach den Sinn in vielen Dingen gesehen – rückwirkend. Mittlerweile versuche ich den Sinn schon ein wenig früher zu erkennen.
Peter ist mit dem Rad gekommen. Er trägt eine dunkle Hose, einen merinoblauen Pullover und eine graue Mütze; an den Füßen hat er farbige Sneaker und auf dem Rücken einen lässigen Hershel-Rucksack. Wenn er den Hosenbund hochkrempeln würde, ginge er als der Prototyp eines modernen Hipsters durch. Hat er aber nicht. Er hat dafür etwas anderes: seine Freiheit. Und die möchte er um nichts in der Welt eintauschen.
Du bist ein Verfechter der (persönlichen) Freiheit. Darf jeder Mensch sagen, was er denkt, auch wenn er dadurch die Freiheit anderer beschränkt?
Es ist das Recht eines jeden Menschen seine Meinung zu äußern. In Bezug auf politische Meinungsäußerung war ich früher sehr intolerant und habe schnell einmal einem politisch anders Denkenden nicht mehr zugehört. Wenn du diesen Menschen aber ebenso Gehör schenkst, beginnst du auch zu verstehen, woher diese Ängste und Ansichten kommen. Ich halte es aber für bedenklich, wenn Personen, die in der Öffentlichkeit stehen oder Politik machen, intolerante Aussagen gegenüber Gruppierungen mit anderer Herkunft, Kultur oder Religion treffen. Diese Menschen haben eine Verantwortung, nicht nur sich selbst, sondern auch der Gesellschaft gegenüber. Wenn diese Menschen dann soweit gehen, dass sie bewusst eine populistische Meinung verbreiten, nur um Stimmen zu erhaschen, hat das nichts mehr mit Meinungsfreiheit zu tun, sondern ist in höchstem Maße manipulativ.