Und wie es gelingen kann, sich trotzdem nicht erdrücken zu lassen.
Ich bin noch nicht lange zurück in meinem Betondeckel mit vier Wänden, doch ehe ich mich versehe, hat mich der Alltag wieder. Da sitzt er jetzt auf meinen Schultern und biegt mir das Rückgrat zurecht. Recht hat er! Ich war lange genug weg, konnte ihn ganz gut abschütteln. Aber so leicht wird man ihn nicht los, diesen widerlich ranzigen Kerl. Sei’s drum, dann laufe ich von nun an eben gebückt, bis der Sommer kommt. Bevor ich dann wieder abhau’, sperre ich das miese Drecksvieh in mein Zimmer ein – weglaufen wird er schon nicht.
Es ist gar nicht einfach zu beschreiben, wie das ist, wenn das doppelte Gewicht auf deinem Rücken lastet und dich in den Stuhl drückt. Fast habe ich das Gefühl, mit jedem weiteren Wort an Körpergröße zu verlieren, und es scheint bloß eine Frage der Zeit, bis die Holzbeine meines Stuhls nachgeben und ich gemeinsam mit dem fetten Gnom am Hals zu meinen Nachbarn unter mir durchbreche. Wie soll ich das dem alten Pärchen bloß erklären? „Entschuldigen Sie, aber, ähm, ich bin über die Wintermonate leider etwas dicker geworden. Kommt nicht wieder vor. Schönen Abend noch!“ Wohl kaum…